Mira überrascht mich. Klar, sie ist DIE Gluckenmama. Sie verbringt jede Minute, die sie nicht mit etwas anderem Notwendigem verbringen muss (aus ihrer Perspektive) bei ihren Welpen. Gründe die Wurfbox zu verlassen: Futter, Spaziergang, sich kurz streicheln lassen. Das war’s. Ach so, Trinken. Wer viel Milch gibt, muss natürlich viel trinken.
Mira hat sich ihr Lager eingerichtet. Die vielen Holzkrümelchen zeigen das. Für schlechte Zeiten hat sie u.a. in unserem Holzvorrat im Wohnzimmer ein Stück ihres Fleisches versucht zu verstecken.
Eine Hündin, die bei ihren Welpen wohlig auf dem Rücken liegt. Das habe ich wahrhaftig noch nicht gesehen. Ich habe mich kurz gefragt, ob das Miras Strategie ist bei ihren Welpen zu sein und gleichzeitig die Milchbar wenigstens kurzfristig zu schließen. Aber dem ist nicht so. Während ich diese Zeilen schreibe nuckelt Benito hinten an einer Zitze. Beppo hatte es vorhin auch probiert, war aber erfolglos und ist daraufhin auf Miras Hals eingeschlafen, wie die Bilder zeigen.
Soleil darf weiterhin das Welpenzimmer nicht betreten. Nur unser Kater und wir haben die Erlaubnis Miras Welpen zu besuchen. Warum Mira ausgerechent den Kater toleriert weiß ich nicht. Vermutlich ist Mira die Sinnlosigkeit des Versuchs ihn aus dem Welpenzimmer ganz rauszuhalten aufgegangen. Eventuell hat sie aber auch das ein oder andere Mal sein Eintreten gar nicht bemerkt und ihr ist erst nach einiger Zeit aufgegangen, wenn der Kater schon länger auf dem Stuhl oder in einer Kuschelbox lag, dass er im Raum ist.
Die Jungs wachsen wie die Hefekuchen. Wahnsinn. Aber Miras gute Pflege lässt ja auch nichts anderes zu. Gestern waren wir das erste Mal Fahrradfahren. Mira hat es genossen. Es hat sie merkbar unter Strom gesetzt, dass sie nicht zum Laufen kommt wie gewohnt. Heute habe ich nicht den Mut aufs Fahrrad zu steigen. Gestern sind wir auf den 30er-Zonen-Straßen gefahren. Da war es am Sichersten. Heute würde ich mich das nicht mehr trauen angesichts der antauenden Matsch-Schnee-Eis-Situation.
Ich weiß nicht, ob ich schon wieder fit genug bin zum Joggen. Aber ich werde es vermutlich probieren, da ich meinen Mädels keinen Wunsch abschlagen kann. Insbesondere nicht, wenn sie mich mit strahlenden Augen anschauen und damit stumm rufen: „BEWEGUNG!“ Soleil ist sichtlich traurig, wenn sie die Bewegung nicht bekommt, die sie von/mit mir gewohnt ist. Mira ist dann unter Strom und man merkt ihr die Unruhe an. Das möchte ich natürlich nicht. Also geht es gleich in die Joggingschuhe und wir schauen mal wie weit ich komme… Schade eigentlich, dass die beiden mich nicht auf dem Schlitten ziehen können… Das wäre bei diesen Witterungsbedingungen ideal.