Kinder

Meine Söhne sind in 2015, bzw. 2017 geboren worden. Im Jahr 2023 sind sie 6 und 7 Jahre alt. Mein Großer ist eine starke Persönlichkeit, der unsere Hündin Mira als „seine“ Hündin adoptiert hat und sie entsprechend intensiv liebt. Ich nenne die Namen meiner Kinder hier nicht, ebensowenig werden Sie Fotos mit Gesichtern der Kinder hier finden. Privatsphäre ist mir wichtig und ich achte sie für mich, ebenso wie für alle Familien, die mich eine zeitlang während des Adoptionsprozesses eines Hundes intensiv begleiten.

Mein Großer hat noch vor der Adoption von Mira beschlossen, dass Mira „seine“ Hündin sein/werden wird. Zu dem Zeitpunkt war er sechs Jahre alt. Ich habe mir das geduldig angesehen und nicht interveniert. Ich war neugierig darauf welche Konsequenzen das praktisch haben würde. Die Kurzfassung ist: Gar keine. Außer der Tatsache, dass er regelmäßig damit prahlt, dass Mira seine Hündin ist und er sie am intensivsten von allen unseren Hunden „bekuschelt“ (egal ob Mira das gerade will oder nicht) gibt es keine praktischen Konsequenzen.

Mein Jüngerer ist ein feineres Wesen als der Große. Er ist unglaublich sensibel und hat seine Antennen jederzeit ausgefahren. Die Hunde sind ihm sehr wichtig und es tut ihm oft gut sich an eine meiner Hundedamen zu kuscheln, wenn er seine innere Mitte verloren hat. Gleichzeitig sind ihm Hunde deutlich weniger wichtig. Vielmehr stören sie ihn häufig. Sie liegen im Weg, machen ihn dreckig, wollen etwas von ihm, …

Meine Kinder haben sehr unterschiedliche Beziehunge zu allen Hunden, die aktuell bei uns leben oder zuvor kürzer oder länger mit uns gelebt haben. Jeder Hund bekommt bei uns einen Spitznamen von den Kindern und wird in der Regel einem Paw Patrol Actionhund zugeschrieben (Eine Zeichentrickserie mit Helden-Hunden für Kinder). Soleil ist in der Regel Chasie (Chase), Mira wird eher Marshall zugeordnet und die anderen Hunde bekommen wechselnde Zuschreibungen.

Meine Kinder sind keine verblendeten Hundeliebhaber. Das Gegenteil ist der Fall. Meine Kinder lernen beide unseren jungen Hunden Grenzen zu setzen indem sie einen Hund auch mal ordentlich Bescheid stoßen, wenn dieser zu aufdringlich ist. Da wir immer wieder neue Welpen haben, die immer wieder dieselben Dinge neu lernen müssen, sind meine Kinder (un)geduldige Lehrmeister. Sie kuscheln die Welpen einerseits, andererseits vermitteln sie aufdringlichen Welpen auch, dass Anspringen nicht geduldet wird, ebenso wie Knabbern, Ziehen an der Kleidung o.ä.

Meine Kinder toben nicht mit unseren Welpen und nehmen diese auch nicht hoch wie Spielzeug. Sie haben also einen angemessenen Bezug zur Würde der bei mir aufwachsenden Welpen.

Darüber hinaus machen meine Kinder die Erfahrung, dass Hunde gefährlich sind. Nicht meine Hunde, fremde Hunde. Ich kann gar nicht zählen wie oft ein fremder Hund meine Kinder bereits bedrängt, umgeworfen, gezwickt und einmal sogar laut bellend zu zweit meinen Großen auf dem Fahrrad verfolgt haben (er schrie dabei vor Angst während der fremde Halter ihn wiederum anschrie (!)). Mein Großer ist von einem fremden Hund schon vom Fahrrad geholt worden und mein Kleiner im Park von einem fremden Hund gezwickt worden.

Meine Kinder wachsen also nicht in einem Bullerbü des Hunde-Miteinander auf. Sie erleben die positive Seite des Hundehaltens, aber auch negative Seiten der eigenen Hundehaltung sowie der fremder Hunde. Die Kinder wissen, dass ich jeden Tag jeden unserer Hunde angemessen bewegen muss. Das finden sie oft nicht schön. Die Kinder wissen auch, dass sie mit fremden Hunden vorsichtig sein müssen. Gleichzeitig sind sie angstfrei im Umgang mit Hunden.

So wünsche ich mir den Umgang mit Hunden und kann stolz und mit freudigem Herzen sagen, dass meine Kinder Teil von pfotenpartner sind. Sie vermitteln auf ihre, angemessene Weise eine wichtige Art des Miteinanders den bei uns aufwachsenden Welpen und den mit uns lebenden Hündinnen.