Kater

Unser Kater heißt „Rysio“ (das ist die polnische Kurzform von Ryszard). Unsere Kinder haben ihn so genannt. Er ist ein kleiner Draufgänger und mit seinem wilden Temperament bei uns goldrichtig. Rysio ist im Mai 2023 geboren worden. Bis zum Juni 2023 hat unser Kater Carlos mit uns zusammen gelebt. Carlos hat seinem Namen über zehn Jahre alle Ehre gemacht. Carlos kannte kein Pardon, keine Grenzen und im Zweifelsfall auch kein Maß oder Mitte.

In den letzten Jahren seines Lebens war Carlos aufgrund einer ererbten Zahnfäule nicht mehr leistungsfähig und aufbrausend, doch bis zu seinem elften Lebensjahr hat er alle Hündinnen und deren Welpen gut erzogen und im Zaum gehalten. Wenn Carlos gefressen hat, mussten alle Welpen warten bis er ihnen Platz gemacht hat. Dafür brauchte Carlos keine grobe Gewalt anzuwenden. Ein kleiner Patzer mit seinen Krallen genügte, um den Welpen deutlich zu machen, dass es nur Platz für einen gibt am Futternapf: Nämlich Carlos.

Unser hauseigener Kater ist für unsere Hündinnen akzeptiertes Familienmitglied. Er darf mit ihnen auf dem Sofa kuscheln, er darf mit der wedelnden Rute der Hunde spielen und die Hündinnen können und dürfen ab und an mit ihm spielen, wenn die zwischenartliche Kommunikation einmal gelingt. Der Kater wird von unseren Hündinnen weder gejagt noch übermäßig geärgert. Wobei das Ärgern tagesformabhängig manchmal mehr sein kann und meistens so gut wie nie vorhanden ist. Welpen lernen den im allgemeinen ruhigen und entspannten Umgang mit dem Kater von Anfang an.

Sie sind somit ein Leben lang in der Lage mit Katzen im selben Haushalt zurecht zu kommen. Anders als von manchen Experten fälschlicherweise behauptet führt das jedoch nicht zwangsläufig dazu, dass die Welpen Katzen später nicht jagen werden. Hunde sind keine dummen Konditionierungsmaschinen. Sie sind in der Lage zu unterscheiden zwischen einer ihnen vertrauten Katze/Kater, die sich freundlich, unfreundlich oder ggf. sogar abwehrend bis aggressiv verhält und einer fremden Katze, die auf der Straße vor ihnen wegrennt.

Nichts ist für einen Hund, der ein geborener Jäger ist, verlockender als eine davonlaufende Katze. Es kann also trotz unserer Katzenhaltung dazu kommen, dass ein Welpe von uns später ggf. fremden Katzen hinterherjagen wird. Die Wahrscheinlichkeit dazu ist jedoch geringer. Wobei ich ehrlich gestehen muss, dass alle meine jagdfreudigen Hündinnen (Soleil, Mira und Pari, Branka eher nicht) gerne fremden Katzen im Park hinterherjagen würden, wenn sie die Gelegenheit dazu hätten.