Hundeschule

Grundsätzlich lehne ich den Begriff der „Hundeschule“ für das, was ich tue ab. Denn grundsätzlich ist das, was ich tue nicht den Hund zu schulen, sondern den Halter. Deshalb ist die übliche Dienstleistung eines Trainers kein Hundetraining, sondern Menschentraining. Dennoch will ich das Hundetraining nicht ganz unter den Teppich kehren. Es gibt zwei Arten von Hundeschule, die ich grundsätzlich anbiete.

1.) Ausbildung von Hunden und ihren Haltern in der Dummy-Arbeit, bzw. beim Longieren

Die Ausbildung von Hunden für die Dummy-Arbeit macht großen Spaß. Es ist wichtig zu verstehen wie Hunde lernen und welcher Schritt wie beigebracht wird. Hierfür biete ich einmal pro Jahr Longier- und Dummy-Kurse an. Die Kurse beginnen jeweils im Frühjahr und enden im Winter. Es finden insgesamt sechs Termine statt. Die Termine dauern ca. drei Stunden. Zwischen den Terminen kommunizieren die Teilnehmer mit mir und untereinander in einer Signal-Gruppe. Ich gebe Anleitung wie ggf. Trainingsprobleme aufgelöst werden können und wie das Training Schritt für Schritt weitergemacht wird / werden kann. Die Kosten für die Teilnahme an einem Kurs betragen ca. 280 EUR pro Mensch-Hund-Team.

2.) Ausbildung / Training von agresiven Hunden ohne ihren Halter (sog. stationäres Training, Problemhunde-Training, Anti-Beiß-Training)

Das sog. stationäre Training, also Training von Hunden ohne ihren Haltern, ist unter Hundetrainern in Verruf geraten. Ein Hund geht für das sog. stationäre Training für einen Zeitraum von ca. zwei bis vier Wochen zu dem Trainer und wird von diesem persönlich trainiert. Stationäres Training gilt als unprofessionell. Zu Recht angesichts der Methoden, die im stationären Training über bis in die 2010er Jahre angewendet worden sind. Es ist jedoch falsch das Kind mit dem Bad auszuschütten. Ich finde, dass stationäres Training sehr wohl helfen kann bei massiv verhaltensauffälligen Hunden. Nur nicht so wie man es früher gemacht hat, nämlich unter Anwendung von grober, roher Gewalt. Mit Kenntnis aktueller neurowissenschaftlicher Erkenntnis, Kenntnis der Biologie des Lernens und einem großen Maß an Erfahrung im Umgang mit Hunden ist es möglich sog. „Problemhunde“, die von ihren Haltern nicht mehr sicher geführt werden können, erfolgreich zu therapieren.

Hunde, die bereits einen Menschen (ein Familienmitglied oder einen Fremden) gebissen haben, machen ihren Haltern Angst. Ihre Halter trauen sich ggf. nicht mehr mit ihnen raus. Sie sind überfordert, hilflos und verängstigt. Sie brauchen einen Neustart. Und ihr Hund muss eine Chance bekommen neue neuronale Verknüpfungen zu machen. Oder einfacher gesagt: er muss die Chance bekommen wirksam und effektiv neu zu lernen.

Ich trage drei goldene sterne auf meiner Brust. Ich gestehe, dass ich sie mir selber verliehen habe. Jeder goldene Stern steht für einen Hund, den ich erfolgreich therapiert habe. Drei Hunde sind mir von ihren Haltern anvertraut worden nachdem ihr Hund einen Menschen gebissen hat. Es ist mir gelungen die Hunde durch intensive Auslastung am Fahrrad und straffe, klare Führung (OHNE ANWENDUNG VON GEWALT!) wieder in die Ruhe und Entspannung zu bringen. Vielmehr setze ich auf positive Verknüpfungen. Je mehr positive Verknüpfungen in der Zeit einer Therapie gescahffen werden, desto mehr neuronale Neuanfänge werden gepflanzt und desto mehr kann später das gewünschte Verhalten, nämlich Ruhe und Affektkontrolle später erblühen.

Alle drei Hunde konnten anschließend nach ca. 14 – 21 Tagen (die Dauer variiert individuell) wieder in die Gesellschaft als ungefährlich entlassen werden. Zwei Halter sind zu ihren Hunden zurück gekehrt, ein Hund hat den Halter gewechselt.

Grundsätzlich mache ich stationäres Training nicht gerne, da es für uns als Familie eine erhebliche Belastung darstellt. Zumindest solange meine Kinder noch klein sind. Gleichzeitig haben wir die Möglichkeiten durch das von den Kindern vollständig separat gehaltene Hundegehege und Hunderaum hierzu. Menschen, die verzweifelt sind und die Hilfe eines erfahrenen Hundetrainers brauchen dürfen sich gerne an mich wenden. Ich werde mich bemühen zu helfen. Selbstverständlich urteile ich nicht über das, was ich dabei erfahre und werde mein Bestes tun, um kurz- und langfristig so gut zu helfen wie ich es kann.