Sonntag kündigte sich die Geburt deutlich an in Miras Verhalten. Sie hat gebuddelt wie eine Irre. Spazierengehen wollte sie kaum noch. Am morgen haben wir noch eine Runde von ca. 15-20 Min. gemacht auf der sie wie eine Getriebene hin und her peste. Am Nachmittag wollte sie nur noch kurz Geschäfte erledigen und dann sofort zurück.
Am liebsten hätte sie die Welpen unter unserem Treppenabsatz bekommen. Sie hat mit aller Macht probiert sich in den Spalt reinzuquetschen. leider mussten wir das unterbinden. Von dort hätte ich die Welpen nie wieder vernünftig rausbekommen. Unter unserem Hauseingang ist einfach kein guter Ort für eine Hundegeburt, auch wenn Mira das verständlicherweise anders bewertet hat.
Im Laufe des Nachmittags hat sie alle Hütten, die wir im Garten stehen haben ausprobiert, angebuddelt und probe gelegen. Auch die eigentliche im Arbeitszimmer vorbereitete Wurfkiste hat sie ausprobiert aber nicht für genügend befunden. Ideal war die von den Kindern bereitgestellte Kuschelhöhle aus einem Holzspielzeughaus und einer darüber geworfenen Decke.
Darin hat dann auch schlussendlich die Geburt stattgefunden. Die ersten zwei Welpen sind zu meinem Klavierspiel geboren worden. Wir haben Weihnachtslieder gesungen und dabei hat Mira still und heimlich die Geburt angefangen. Wir haben sie in Ruhe machen lassen und uns die Welpen erst genauer angeschaut als die Geburt schon ca. eine Stunde lang in Gang war. Die Welpen waren offenkundig kräftig und lebensfähig geboren woden sodass es keinen Grund gab für mich einzugreifen.
Die ersten Welpen sind am frühen Abend um ca. 17h30 und 18 Uhr geboren worden. Die Abstände waren kurz, die Wehen ideal und Mira hatte wenig Mühe die beiden heraus zu pressen. Zügig hat sie die Zwerge freigeleckt und beide krochen sofort mit kräftigen Bewegungen zum Gesäuge. Auch der dritte welpe, der ca. eine halbe Stunde später kam. Es war wieder ein Junge.
Ich hatte schon befürchtet, dass es ein jungslastiger Wurf werden würde. Aber so sehr? Die Jungs waren hoch erfreut, dass es nun endlich so weit war und wollten unbedingt sehen wie der vierte Welpe geboren wird. Und ich habe ihnen zugesagt, dass sie vorsichtig in die Wurfbox reinschauen dürfen, wenn es soweit ist.
Mehrfach dachte ich es könnte soweit sein, aber Miras Wehentätigkeit nahm kontinuierlich ab. Nach 2,5 Stunden haben wir uns für die Gabe einer Calciumampulle entschieden und Mira gezwungen einen kleinen Spaziergang zu machen. Danach kamen wieder Wehen, aber sie ebbten kurz danach wieder ab. Also das gleiche nach ca. 3 Stunden noch einmal. Und dann kam auch endlich der vierte Welpe um 22h18.
Er war sogar erstaunlich fidel, obwohl ich ihn die letzten Zentimeter rausdrehen musste. Mira fehlte die Kraft ihn ganz rauszupressen. Anschließend ging ich auf Toilette. Und als ich wiederkam lag gleich schon der nächste Welpe da. Völlig blass, ihm fehlte jede Farbe. Er war noch warm, schien aber nicht zu atmen. Er war schon tot. Ich habe alles versucht, um ihn wiederzubeleben, aber es war zu spät. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass nach vier Stunden des Wartens, Betens und Bangens gleich 10 Minuten später der nächste Welpe rausgeflutscht kommt.
Jetzt blieb ich bei ihr und ging nicht mehr vom Lager weg. Das war auch gut so, denn dann kam gleich der nächste Welpe hinterher. Genauso schwach, kaum lebensfähig. Ich habe Mira helfen müssen sie freizulegen. Sie atmete kaum, hatte fast keine Körperspannung. Ich habe sie 20 Min. gerubbelt und ihr tröpfchenweise Milch mit der pipette gegeben. Dann entwickelte sie so etwas wie Körperspannung, aber ihre Atmung war immer noch ein wenig rasselnd.
Die erste Nacht hat die kleine Maus überlebt. Ich ahbe sie ca. alle 60-90 Min. mit 1-5 Tropfen Milch gefüttert und ein bißchen gewärmt. Leider ist unsere Infrootlampe unauffindbar, die seit Jahren fleißig für jeden Wurf wartet. Und jetzt wo wir sie mal brauchen ist sie unauffindbar. Es ist zum Verzweifeln. Aber es hilft nichts… Ich hoffe sie wird zu Kräften kommen. Es ist noch nicht klar, wie ihre Überlebensperspektive ist, da sie nur halb so groß ist wie ihre Brüder und es nicht klar ist, ob sie es schafft die nötige Kraft zu entwickeln am Gesäuge eigenständig genug zu trinken. ich tue auf jeden Fall mein bestes für die kleine Maus.
Geburt ist eine blutige und nasse Angelegenheit. Das Lager ist während der Geburt sichtlich mit Körperflüssigkeiten besudelt. Das ist normal und kann nicht anders sein. Als die Geburt durch war haben wir deshalb die Welpen in ein sauberes und trockenes Lager umgezogen. Sie sind nun in der ruhigen im Arbeitszimmer abseits gelegenen Wurfkiste in der sowohl Mira als auch ihre Welpen in Ruhe miteinander sein können. Der Kater und unsere andere Hündin haben dorthin logischwerweise keinen Zutritt.