Die Vermittlung der aktuellen Welpen unter Coronabedingungen ist eine Herausforderung, aber kein Hindernis. Insbesondere wird die Qualität der Einarbeitung darunter nicht leiden. Meine Kennenlern-/Matching-/Einarbeitungsstrategie gliedert sich daher in folgende Bausteine, bzw. Maßnahmen, die uns alle sicher miteinander interagieren werden lassen und gleichzeitig viel Individualität, Qualität und gemeinsames Lernen ermöglichen werden.
1.) Kennenlerntreffen als Spaziergang im Freien
Für das Vorab-Kennenlernen, bei dem nur wir Menschen und meine erwachsenen Hunde (Keo, Ambra, Soleil) einander kennen lernen findet „auf der Straße“ statt. Wir treffen uns auf dem Freigelände direkt vor meinem Haus. Ich komme alleine (als Mensch), lediglich in Begleitung von zwei ausgewählten Hunden (Keo und Ambra oder Soleil). Auf dem Kennenlern-Spaziergang haben Sie die Möglicheit zu erleben was ich Ihnen beibringen kann. Sie werden erleben was die Vorteile meiner Arbeit mit den Hunden sind und wo die Grenzen sind. So bekommen Sie ein realistisches Bild von dem wo Sie am Ende hinkommen können.
Die Grenzen, die Corona uns hier setzt, sind gleichzeitig die Krux dieses Systems: Für gewöhnlich nehme ich immer meine zwei Kinder mit auf solche Spaziergänge. Sie können dann live erleben wie mene Hunde nebenher laufen, ich mir Zeit für Sie nehme und meine Kinder auch noch mit von der Partie sind. Das alles gelingt ohne dass ich brüllen muss oder ständig auf meine Hunde fokussiert bin. Das Gegenteil ist der Fall. Ich bin mit meiner Aufmerskamkeit in erster Linie bei der Familie, die uns kennen lernen will, in zweiter Linie bei meinen Kindern und in dritter Linie erst bei meinen Hunden. Wir gehen durch Parks, an Straßen, über Straßen, begenen Menschen, Hunden, Autos, Radfahrern, Joggern, Passanten und alles gelingt.
2.) Welpen-Treffen im Freien
Es tut mir leid, dass ich nicht sagen kann, wie bisher immer: „Sie sind alle herzlich willkommen in unserem Haus!“ Das sind Sie. Aber die derzeitigen Regeln lassen es nicht zu. Deshalb bauen wir den Welpen ein Freilaufgehege, das an die Terrasse grenzt und freien Zugang zum Garten ermöglicht. Die Welpenfamilien können dann über den Garten zu uns kommen und die Welpen im Freien kennen lernen. So sind wir natürlich den Naturgewalten frei ausgeliefert und ich kann Ihnen während eines Schietwettertages keine Zuflucht ins Haus anbieten – das ist bei einem Winterwurf besonders unangenehm.
Ich bitte alle Familien sich darauf einzustellen, sich für solche Treffen im Zwiebel-Look zu kleiden, lieber mehr und evtl. sogar Wechselkleidung mitnehmen und Verpflegung dabei zu haben. Denken Sie an Regenkleidung, Regenhose und Matschhuhe. So können (und sollen Sie bitte) in voller Familienstärke zum Welpenkennenlernen ab der dritten Lebenswoche vorbeikommen. Ich komme dann auch in den Garten dazu, Sie werden also nicht einfach nur so alleine da sein. Doch außer mir kommt niemand aus meiner Familie dazu. Meine Kinder winken höchstens durch die Scheibe des Wohnzimmers nach draußen.
Selbstverständlich werde ich die Termine so legen, dass immer nur eine Familie gleichzeitig vor Ort sein wird. Das hat zwei Nachteile für Sie, die ich leider nicht wegzaubern kann:
– Sie haben nur begrenzte Zeitfenster am Wochenende, ich muss Sie also nach ca. einer Stunde bitten zu gehen – was ich noch nie getan habe – damit andere Familien das nächste Zeitfenster bekommen dürfen. Bisher haben sich einfach so viele Familien nebeneinander und mit den Welpen getummelt, wie es allen Vergnügen bereitet hat.
– Sie werden der Möglichkeit beraubt untereinander zu netzwerken, sich gegenseitig zu unterstützen und den Weg gemeinsam anzubahnen. Wobei hier das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Ich überlege ich, ob ich ein internes Forum auf die Seite installiere in dem sich die Familien vorstellen und miteinander vernetzen können. Falls es jemanden unter den Bewerbern gibt, die sich mit so etwas auskennen, bin ich für Hilfestellung dankbar, so etwas ist für mich Neuland. Aber auch das ist nur eine technische Nuss, die geknackt werden muss.
3.) Einarbeitung in Einzelarbeit
Dies ist der Teil, der mich ebenso schmerzt. Bisher habe ich immer zwei bis drei Familien/Paare/Einzelpersonen gemeinsam eingearbeitet. Das hat für alle nur Vorteile. Ich erzähle das selbe nicht so oft wie ich WElpen vermittle, sondern pro Wurf „nur“ 2-3x. In diesem Wurf werde ich es 11x erzählen oder zumindest vorzeigen müssen.
Um das höchstmögliche Maß an Synergien nutzen zu können, habe ich mir das Programm „Einarbeitung 16+“ ausgedacht. Eine gute Einarbeitung mit mir dauert (zumindest in meinem Kopf) 16 Wochen. Sie beginnt bei der Geburt und endet ca. vier Wochen nach der Einarbeitung. Ab der Geburt werden die Welpen durch die Art der Aufzucht, durch ihr biologisches Programm und die Möglichkeiten, die sie bei mir bekommen ebenso wie die Grenzen in ihrer Entwicklung auf gewisse „Schienen“ gesetzt, die ihre spätere Persönlichkeit in allen Facetten mitbestimmen werden. Diese Facetten sind das Fundament und die Farbpalette der Beziehung und Kooperation, die der Welpe später mit seinen Menschen eingehen wird.
Ab der ersten Lebenswoche werden die Familien wöchentlich eine Fotodokumentation, ggf. ergänzt durch ein themenspezifisches Video mit dem jeweiligen „Thema der Woche“ vertraut gemacht. Die Themen bauen wie Bausteine aufeinander auf und orientieren sich an den Entwicklungen, die physiologisch, psychologisch und neurologisch gerade bei den Welpen passieren. Diese 16 Bausteine werden die jeweiligen Grundlagen der individuellen Einarbeitungen sein.
4.) Übergabe wie gewohnt
Die Übergabe meiner Welpen wird wie gewohnt stattfinden. Ich bringe den Welpen zusammen mit seiner Mutter zu Ihnen nach Hause oder in die Ferienwohnung. Die Welpenabgabe beginnt frühestens mit Abschluss der zehnten Lebenswoche. Die früheste Abgabe könnte also am Wochenende 03./04. April beginnen. Das ist das Osterwochenende. Am Ostersonntag werde ich keine Übergabe machen, diese Zeit gehört uns als Familie. Ab Ostermontag kann die erste Übergabe stattfinden. Jede Übergabe umfasst zwei Tage. Die Übergabe gliedert sich in das Bringen des Hundes am Abend, Mutter und Welpe bleiben über Nacht bei Ihnen und meinen erneuten Besuch am nächsten Morgen. Wir gehen dann gemeinsam mit beiden Hunden spazieren. Auf diesem Spaziergang ist noch einmal Raum für letzte Fragen und Inputs. Und dann sind Sie zunächst einmal auf sich alleine gestellt. Wer zuhause wohnt, macht es sich mit seinem Welpen gemütlich. Wer von weiter her kommt, verbringt im Idealfall noch mindestens eine Nacht in der Ferienwohnung, besser noch zwei, damit noch genügend Zeit bleibt für weitere Treffen und bessere Einarbeitung, bevor Sie sich auf den weiten Weg nach Hause machen.
5.) Follow-up
Follow-Up durch Fotodokumentationen der noch verbleibenden ca. drei bis sechs Wochen der „16+-Programms“ – und ab da werden Sie, wie die Familien der vorherigen Würfe auch, Ihren Weg bravourös (manchmal mit kleinen Malheurs, die dazu gehören) meistern und miteinander zu wachsen beginnen.