Long time no see

Puh. Fast 20 Tage ohne Post. Es sind anspruchsvolle Zeiten. Die Todesnachricht eines erwachsenen Welpen aus einem anderen Wurf hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Eine junge Hündin ist im Alter von knapp zwei Jahren an einer entzündlichen Erkrankung innerhalb weniger Tage verstorben. Das hat mich schwer getroffen. Sie ist die erste Hündin, die aus meiner Zucht oder Haushalt kommt, die verstorben ist.

Die vier kleinen Zwerge sind nun fast fünf Wochen alt. Sie sind umgezogen ins Wohnzimmer und schlafen nun in ihrer Höhle direkt zwischen Terassentür und Wohnzimmer. Sie haben direkten Zugang zum Garten. Allerdings tue ich mich schwer damit die Tür 24 Stunden am Tag offen zu lassen vor Silvester. Im Moment lasse ich sie nur bei Helligkeit offen. Die Stubenreinheit muss bis nach Silvester warten. Lieber ein paar Tage stubenunrein als am Ende ein traumatisierter Welpe.

Bisher haben alle Winterwürfe Silvester angstfrei bei uns erlebt. Dieses Privileg soll auch diesem Wurf zuteil werden.

Soleil war ein paar Tage weg. Das war hilfreich für den Umzug der Welpen. So konnten sie sich selber von ganz hinten im Arbeitszimmer bis ganz nach vorne zur Terassentür umziehen. Erst hatten sie ihren neuen Schlafplatz auf der Hälfte der Strecke im Wohnzimmer auf Miras „Patrouille-Liegeplatz“. Mira hatte als die Welpen angefangen haben langsam ihr Geburtsnest zu verlassen beschlossen, dass sie einen Patrouille-Liegeplatz braucht, um ihre Welpen gut im Blick zu haben und gleichzeitig weit genug von ihnen entfernt zu sein, um nicht 24/7 als Tankstelle dienen zu müssen. So konnte sie wunderbar im Flur zwischen Wohnhzimmer und Hinterzimmer liegen und den Durchgang bewachen.

Soleil wurde bis zu ihrem Weggang vor Weihnachten schlicht am Durchgang gehindert, die Kinder wurden misstrauisch beäugt und ich wurde mit einem entspannten und einem besorgten Auge wohlwollend toleriert von Mira.

Unsere Katze (die wie wir jetzt erst entdeckt haben kein Kater ist) findet die Welpen spannend. Am liebsten beobachtet sie die Stummelschwänzchen der Welpen, wenn sie wie Scheibenwischer hin und herwackeln von einer zur anderen Seite. Sie setzt immer wieder zum lauernden Sprung an, traut sich aber am Ende nicht die Welpen als Spielobjekte zu benutzen, da jedes Mal Mira zur Stelle ist, um ihr einen Drachenmama-Warnblick zuzuwerfen.

Soleil hingegen darf seit ihrer Rückkehr mit den Welpen spielen. Mira hat akzeptiert, dass sie loslassen muss. Vier Welpen im Alter von fast fünf Wochen haben im Zweifelsfall vier eigene Richtugnen, die sie einschlagen und sie kann nicht bei allen gleichzeitig sein. Für Mira vermutlich nicht entscheidend, für uns Menschen jedoch unglaublich süß anzusehen ist Soleils liebevolle Art mit den Welpen umzugehen. Sie ist vorsichtig, bemüht und interessiert – und dann, wie Soleil eben ist – packt sie plötzlich die Spiellust und sie macht eine starke Bewegung mit der Pfote oder eine schwungvolle Verbeugung zur Spiel-Einladung und schwupps liegt ein Welpe unter ihrer Riesenpfote oder auf dem Rücken, weil Soleils Spielbewegung für die winzige Masse des Welpen einfach zu viel ist und ihn von den Pfoten fegt.

Für uns sind diese Welpen wie eine Revelation. Die letzten Jahre haben wir Wurfstärken von 13 Welpen und mehr gehabt. Da sind vier Welpen eine enorme Veränderung. Es ist eben nicht so, dass gleich pipi- und Kacka-Inferno überall ist, wenn die Welpen wach sind. Sondern es ist süß und für alle angenehm, wenn die Welpen zwischen unseren Beinen wuseln und mal ein Pipi- oder Kackafleck hier stört nicht groß und ist schnell weggemacht.

So intensiv es damals war sich an die enorm hohe Wurfstärke anzupassen, so intensiv ist es in gewisser Hinsicht sich jetzt an die geringe Wurfstärke anzupassen. Wir rechnen alle mit kräftezehrenden Tagen und Nächten und sie kommen nicht. Das ist schön und sehr willkommen, da dieser Krankheitswinter im Wechsel immer wieder Gefangene nimmt und mir als Mutter somit im Wechsel die Rolle der Pflegerin, Heilerin, Küchenhilfe, Kinder-Entertainerin oder Einkäuferin zufällt.

Aber jetzt sind die Kinder (endlich 😉 ) für ein paar Tage zu Oma & Opa gefahren und ich kann Aufgestautes nachholen, Dinge abarbeiten und für die nächste Zeit einiges vorbereiten. Und den BLog wieder aufnehmen.

Nächste Woche kommen die ersten Familien zum Kennenlernen der Welpen. Es ist gut, dass bei diesem Wurf die Welpenbesuche später anfangen als bisher üblich. Mira hat lange gebraucht, um sich mit der Anwesenheit Dritter in Gegenwart ihrer Welpen anzufreunden. Jetzt ist sie damit entspannt.

Mit Welpen und Kindern im Haus hat uns kurz vor Weihnachten eine Katastrophe ereilt, die sowohl Paul als auch mich erschrocken hat: Unsere Waschmaschine ist in den Streik getreten. Erst nahm sie die Arbeit ordentlich auf, begann also jedes Waschprogramm wie gewünscht, bracht zum Ende hin jedoch die Arbeit ab und blinkte wild vor sich hin und tat nichts mehr. Und jedes Mal, wenn wir dachten „jetzt haben wir den Fehler gefundne. Jetzt muss sie laufen“ tat sie es dann doch nicht. Drei mal hat die Waschmschine uns so geärgert. Drei Mal waren wir Erwachsenen kurz vor der Verzweiflung. Das braucht man zu Weihnachten: Wäschestapel mit Pipi/Kacka-Handtüchern und Wischlappen, die sich stapeln, miefen und nicht gewaschen werden können ohne Aussicht auf baldige Erlösung. Puh… Aber dank meines hochbegabten Ingenieur-Ehemanns haben wir nun doch eine funktionierende Waschmaschine und dürfen dankbar den einfachen alltäglichen Wundern funktionierender Haushaltgeräte huldigen indem wir sie fleißíg füttern mit Opfergaben stinkender Textilien.

Besuch am Sonntag, 10.12.

Am Sonntag haben wir einen schönen, lieben Besuch gehabt. Zwei Freundinnen, die meine Hunde und mich gut kennen sind vorbei gekommen. Ihnen ist bewusst, dass sie gegenüber Welpen nur achtsam und zurückhaltend sein dürfen. Kein Anfassen der Welpen ohne ausdrückliche Genehmigung der Hundemutter. Möglichst nur schauen. Und der Welpenmama das Gefühl geben, dass wir ihre Bedürfnisse an erster Stelle sehen.

Mira hat den Besuch sichtlich genossen. Sie hat sich fast 2 Stunden durchkneten, streicheln, kuscheln und liebhaben lassen. Ihre Lust zur Welpenpflege in der Zeit war begrenzt. Sie hat die Aufmkersamkeit gerne auf sich gezogen. Die Welpen haben die Augen noch nicht vollständig geöffnet gehabt. Sie warne einen winzigen Spalt offen, aber nicht mehr. Die Welpen sind schon in der Lage sich auf den Pfoten zu halten, aber noch nicht richtig darauf zu gehen.

Sie mühen sich auf wackligen Pfötchen ihr Gewicht hochzuhalten. Für zwei, drei wacklige Schritte gelingt es ihnen. Danach brechen sie auf ihrem Bauch zusammen, schieben, robben sich so gut es geht nach vorne. Für das Alter, das sie haben ist das ein normaler Entwicklungsschritt. Alle WElpen brauchen ca. drei Wochen, bis sie halbwegs in der Lage sind ihr Eigengewicht mit den pfoten hochzuhalten.

Am Montag hat mich eine unfassbar traurige und schmerzlichte Todesnachricht erreicht. Das hat für ein paar Tage Energien gebunden. Auch wenn es schwer ist jetzt nach vorne zu gehen, so geht das Leben voran und verweilt nicht bei den Toten.

Wir haben leider weiterhin Probleme mit unserem Futterlieferanten sodass ich hier zusätzlich auf Improvisationskünste angewiesen bin. Aber einige Fleischhändler meines Vertrauens helfen aus, was die Situation ein wenig erleichtert. Die Fotos der Welpen sind unglaublich süß. Viel Spaß damit!

Ein Wow-Foto

Da die Vermittlung der Welpen noch nicht so angelaufen ist, wie ich mir das vorstelle wollte ich gerne ein „Wow-Foto“ von Mira machen. Eigentlich mache ich solche Fotos leidenschaftlich gerne, aber in den letzten Jahren fehlte für solche Spielereien grundsätzlich die Zeit. Ich habe eigentlich nicht ein einziges wirklich hübsches Foto von Mira. Wie traurig… Die Lichttechnik vorzubereiten war wie ein Ritt in die Vergangenheit. Das war der einfache Teil.

Das Foto hinzubekommen, dass ich vor Augen hatte der schwierige Teil. Mira ist nicht in der Lage still zu halten. Nervös scannt sie die Umwelt und ist mit ihren Sinnen überall. Gefahr für ihre Welpen kann von überall herkommen. Mira ist halt voll im Mama-Modus. Dabei waren die Bedingungen ideal. Bedeckter Himmel, Schnee überall. Wie wunderbar hätte man da ein Wow-Foto machen können. Insbesondere angesichts des leichten Nebels, der in der Luft war.

Das Ergebnis ist leider nicht wow, aber ich hoffe wenigstens ansehnlich.

Heute habe ich das Lager einmal gründlich gereinigt. Normalerweise mache ich das früher, zwischen dem 7. und 10. Tag. Nach dem 10. Tag habe ich das noch nie gemacht. Aber ich habe auch noch nie eine Welpenmama gehabt, die ihre Welpen so gründlich pflegt. Sowohl Nala als auch Keo waren deutlich nachlässiger in der Aufnahme von Kot und Urin. Bei Miras Welpen geht nichts, aber auch gar nichts daneben. Insofern war das eher pro forma, dass sich da kein Infektionsherd festsetzt.

Paul ist mit Mira raus, abgesprochen waren exakt 20 Min. Welpen raus in eine mit Plüsch ausgelegte Bananenkiste, Soleil hat sich als Wachhund daneben gelegt und dann los mit dem Dampfreiniger. Einmal die ganze Kiste gedampft und anschließend gründlich gesaugt. Nun ist wieder alles wie neu. Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mein Arbeitszimmer alias Welpenzimmer gesaugt, was seit der Geburt der Welpen ausgeblieben ist. Mira ist kein Freund des Staubsaugers. Angesichts ihrer 24/7-Anwesenheit in der Wurfkiste gab es keinen guten Moment in dem ich saugen konnte ohne sie zu stressen. Also habe ich diese Gelegenheit genutzt.

Nun ist das Zimmer wieder wie neu und die Wurfkiste sollte hygienisch sauber sein. Interessant finde ich, dass Mira immer noch viel scharrt. Jeden Tag höre ich sie mindestens zwei, manchmal 3 bis 4x am Tag für mehrere Minuten in der Kiste scharren. Der Teppich ist fest angenagelt. Sie kann ihn also keinen Millimeter bewegen. Das ist gut. Da ihr das Scharren wichtig zu sein scheint erlaube ich ihr im Moment unter der Haustür zu buddeln. Mein Mann findet das nicht so schön, weil er immer denkt das könnte unser Haus beschädigen, aber ich stelle mich dann auf dem Ohr ein wenig taub und hole Mira erst nach einigen Minuten aus ihrer Lieblingshöhle heraus.

Bonito war heute etwas unglücklich. Seine drei Geschwister waren am Saugen. Er selbst schien auch Hunger zu haben, ist aber dummerweise auf der falschen Seite des großen braunen Mama-Berges erwacht. Anstatt zu versuchen einen Weg drumherum zu finden hat er sich abgekämpft beim Versuch drüber zu klettern. Verzweifelt pienzte er und probierte es. Nach einigen Minuten habe ich mich seiner erbarmt und ihn rübergehoben. Ich bin gespannt, ob er in Zukunft effektivere Strategien entwickeln wird bei der Suche nach der nährenden mütterlichen Brust.

Ach ja, die Zwerge haben heute neue Halsbänder bekommen. Die Farben sind die Gleichen geblieben, es ist jetzt bloß kein Klett mehr, sondern eines mit Klickverschluss. Ihr Hals hat immerhin seit der Geburt den Umfang mehr als verdoppelt (!). Bei der Geburt hatte ich die Kletthalsbänder eingekürzt. Ich mag es nicht, wenn neugeborene Welpen mehr an ihrem Körper haben als nötig. Der Preis dafür ist, dass die Halsbänder dann schnell „zu Ende gehen“. Diese sehr kleinen Halsbänder werden vermutlich auch nur ca. 2-3 Wochen passen und dann werde ich die nächstgrößeren Halsbänder nehmen müssen. Aber mittlerweile habe ich von jeder Größe zwischen 8 und 16 Halsbändern verfügbar sodass für jede Größe und jede Lebensphase das richtige Halsband dabei ist.

Ich habe ja schon viel gesehen, aber…

Mira überrascht mich. Klar, sie ist DIE Gluckenmama. Sie verbringt jede Minute, die sie nicht mit etwas anderem Notwendigem verbringen muss (aus ihrer Perspektive) bei ihren Welpen. Gründe die Wurfbox zu verlassen: Futter, Spaziergang, sich kurz streicheln lassen. Das war’s. Ach so, Trinken. Wer viel Milch gibt, muss natürlich viel trinken.

Mira hat sich ihr Lager eingerichtet. Die vielen Holzkrümelchen zeigen das. Für schlechte Zeiten hat sie u.a. in unserem Holzvorrat im Wohnzimmer ein Stück ihres Fleisches versucht zu verstecken.

Eine Hündin, die bei ihren Welpen wohlig auf dem Rücken liegt. Das habe ich wahrhaftig noch nicht gesehen. Ich habe mich kurz gefragt, ob das Miras Strategie ist bei ihren Welpen zu sein und gleichzeitig die Milchbar wenigstens kurzfristig zu schließen. Aber dem ist nicht so. Während ich diese Zeilen schreibe nuckelt Benito hinten an einer Zitze. Beppo hatte es vorhin auch probiert, war aber erfolglos und ist daraufhin auf Miras Hals eingeschlafen, wie die Bilder zeigen.

Soleil darf weiterhin das Welpenzimmer nicht betreten. Nur unser Kater und wir haben die Erlaubnis Miras Welpen zu besuchen. Warum Mira ausgerechent den Kater toleriert weiß ich nicht. Vermutlich ist Mira die Sinnlosigkeit des Versuchs ihn aus dem Welpenzimmer ganz rauszuhalten aufgegangen. Eventuell hat sie aber auch das ein oder andere Mal sein Eintreten gar nicht bemerkt und ihr ist erst nach einiger Zeit aufgegangen, wenn der Kater schon länger auf dem Stuhl oder in einer Kuschelbox lag, dass er im Raum ist.

Die Jungs wachsen wie die Hefekuchen. Wahnsinn. Aber Miras gute Pflege lässt ja auch nichts anderes zu. Gestern waren wir das erste Mal Fahrradfahren. Mira hat es genossen. Es hat sie merkbar unter Strom gesetzt, dass sie nicht zum Laufen kommt wie gewohnt. Heute habe ich nicht den Mut aufs Fahrrad zu steigen. Gestern sind wir auf den 30er-Zonen-Straßen gefahren. Da war es am Sichersten. Heute würde ich mich das nicht mehr trauen angesichts der antauenden Matsch-Schnee-Eis-Situation.

Ich weiß nicht, ob ich schon wieder fit genug bin zum Joggen. Aber ich werde es vermutlich probieren, da ich meinen Mädels keinen Wunsch abschlagen kann. Insbesondere nicht, wenn sie mich mit strahlenden Augen anschauen und damit stumm rufen: „BEWEGUNG!“ Soleil ist sichtlich traurig, wenn sie die Bewegung nicht bekommt, die sie von/mit mir gewohnt ist. Mira ist dann unter Strom und man merkt ihr die Unruhe an. Das möchte ich natürlich nicht. Also geht es gleich in die Joggingschuhe und wir schauen mal wie weit ich komme… Schade eigentlich, dass die beiden mich nicht auf dem Schlitten ziehen können… Das wäre bei diesen Witterungsbedingungen ideal.

Bonito!

Paul hat ein bißchen gebraucht, um sich zu entscheiden. Doch nun ist er da, der Name für den Welpen mit dem grünen Halsband. Das Quartett italienischer Raufbolde ist also perfekt: Bonito, Beppo, Dodo und Zuma. Das hört sich nach viel an. Angesichts dessen, dass die Zwerge weiterhin wachsen wie Hefekuchen im Backofen darf man gespannt sein.

Angeblich gehen bei Cocker-Welpen die Augen früher auf. Nun sind das hier nicht direkt Cocker-Welpen, aber halbwegs. Insofern bin ich gespannt, ob die Kleinen evtl. schon anfang nächster Woche mit offenen Augen in der Wurfkiste liegen werden .

Gestern ist Soleil wiedergekommen vom erneuten Auswärts-Aufenthalt, den wir Mira gegönnt hatten. Zuerst war Mira not amused. Aufgeregt tigerte sie zwischen Soleil und ihren Babys hin und her. Aber nach ca. 30 Minuten hat sich das gelegt und es kehrte Ruhe ein.

Anfangs war Mira deutlich aufgeregter wieder zusammen mit Soleil spazieren zu gehen. Es wirkte nicht so als ob sie darüber erfreut gewesen wäre. Ihre Lust am Schnee war wieder vollkommen verflogen und reine Nervosität beherrschte Mira. Heute morgen, am Folgeteag der Rückkehr von Soleil war auch das verflogen. Mira verlässt heute die Welpen sogar manchmal, um bis zu 5 Minuten im Wohnzimmer welpenfrei zu „chillen“. Soleil darf das Welpenzimmer nicht betreten und der Kater sollte es eigentlich auch nicht. Aber den kümmert es nicht was er soll. Er macht er was er will. Mira toleriert es im Wesentlichen wobei sie manchmal ganz schön böse guckt. Aber nur wenn der Kater in Richtung des Welpenzimmers geht und Mira nicht dabei ist.

Wenn er reinkommt und sie mit den Welpen zusammen liegt ignoriert sie ihn. Die ersten zwei Nächte fand ich die Welpen überdurchschnittlich quakig. Sie haben viel und häufig gequärrt in den ersten 48 Stunden nach der Geburt. Mittlerweile sind sie vollkommen ausgeglichen und entspannt. Nur ganz selten hört man unwohliges Quaken – meistens dann, wenn einer der Welpen sich beharrlich auf einen Bruder schiebt und der das eigentlich gerade so nicht will, weil er gerade am Schlafen war.

Bonito ist der eifrigste Schieber. Er liegt fast immer auf irgendwem drauf. Am liebsten auf Mira, gerne auf ihrem Hals oder einer ihrer Pfoten. Die anderen WElpen liegen fast immer unterhalb des Gesäuges im Dreierpack.

Dodo, Zuma und Beppo

Die vier Zwerge wachsen und gedeihen. Kein Wunder. Sie sind ja auch wahrhaftig im Welpenparadies. Vier Welpen, 12 Zitzen und mindestens sechs davon so prall mit Milch, dass kein Zwerg je Mangel empfinden muss. Dass jemand hungrig einschlafen muss findet einfach nicht statt. Zum einen ist die Milchbar 24/7 geöffnet. Mira hält nichts von Fütterungszeiten. Sie ist eine 100%-Vollzeit-Mama.

Selbst die Fütterung nehme ich bei Mira per Hand vor. Für gewöhnlich frisst Mira auch gerne große Fleischstückchen. Sie hat kein Problem damit ein Rinderherz, einen Kehlkopf oder bspw. einen Hähnchenrücken o.ä. in Ruhe zu zerlegen und Stück für Stück zu fressen. Jetzt fehlt ihr dafür die Geduld. Sie wird nervös bei jedem Schritt, den sie weg von ihren Welpen macht.

Die ersten zwei Tage drehte sie sich nach zwei Schritten auf jedem Spaziergang um. Nach ca. 100 Metern fing sie an, sich einfach umzudrehen und zurück laufen zu wollen. Dann drehte sie sich wieder um und wollte mit. Dann sprang sie mir fast in den Arm mit dem Ausdruck: „Hilf mir. Sag mir was ich tun soll.“ Mira ist die gluckenhafteste Mutter, die ich bisher hier gehabt habe. Ambra war schon aufopferungsvoll. Aber Mira toppt das.

Fleisch frisst sie, wenn ich es ihr klein schneide. Dann kann sie ein Stück schnappen, kauen, schlucken, kurz darüber nachdenken, ob sie noch eines schafft zu essen bevor ihre Zeit abgelaufen ist und sie glaubt zu ihren Welpen zurückkehren zu müssen. Welche zweibeinige Mutter kennt dieses Gefühl nicht? Ich kann sie gut verstehen. Wie oft habe ich früher vor Verzweiflung fast geweint, wenn zwischen Stillen, Windeln wechseln, Körperpflege, Schlafen legen und dann großes Kind füttern keine Zeit blieb, um auch einmal an mich zu denken?

Soleil haben wir für ein paar Tage weggegeben, um Mira die Chance zu geben sich alleine und ganz in Ruhe auf ihre Welpen einzustellen. Ich glaube, dass es Mira sehr gut getan hat. Mira genießt es, dass ich im Hochbett über ihr schlafe. Ich kann von Tag zu Tag, von Stunde zu Stunde beobachten wie Miras Entspanntheit in ihrer Mutterrolle zunimmt. Heute morgen hat sie sogar kurz darüber nachgedacht, ob sie nicht vielleicht im Schnee Spaß haben könnte? Dann hat sie den Gedanken aber sofort wieder verworfen und sich umgedreht und den Rückweg nach Hause eingefordert.

Die Welpen sind jetzt vier Tage alt. Miras Blutungen haben fast vollständig aufgehört. Ihr Stuhlgang ist jetzt normal und die Körpertemperatur auch. Insofern ist jetzt alles in der Norm und ich bin sicher, dass Mira sehr bald einen für sie entspannten Rhythmus finden wird, ihre WElpen zu pflegen. Vielleicht wird sie es sich in ein paar Tagen auch erlauben mal wieder mit uns zu kuscheln? Ich bin gespannt.

Bis dahin werden Beppo, Dodo, Zuma und der noch unbenannte vierte Bruder mit dem grünen Halsband vermutlich noch einmal ihr Gewicht verdoppeln. Im Moment wachsen sie wie Hefekuchen und haben ihr Geburtsgewicht bereits fast verdoppelt. Ein atemberaubendes Tempo. Aber wie gesagt – bei der mütterlichen Pflege ist das auch kein Wunder 🙂

Beppo hat seinen Namen von mir bekommen. Da die Hunde italienische Wurzeln haben wollte ich einen italienisch klingenden Namen. Beppo klingt italienisch und fröhlich. Und der schwarze-Halsband-Welpe wirkt kräftig und proper. Ich traue ihm zu ein lustiges kleines Kerlchen zu werden mit dem mira-typischen Schalk in den Augen. Mein Großer hat sein Herz an den Welpen mit dem orangefarbenem Halsband verschenkt. Schließlich hat er ihm sein erstes Halsband angelegt. Da sein Held der Paw patrol Hund-Zuma ist, der ebenfalls ein orangefarbenes Halsband trägt, hat er sich gewünscht diesen Welpen Zuma taufen zu dürfen.

Mein Kleiner hat dem weiße-Halsband-Welpen sein erstes Halsband ausgesucht. Lukasz hat ein Schnuffelkissen, das ihn überallhin begleitet. Dieses Kissen heißt Dodo und hat ein reiches Seelenleben. Es isst mit uns, spricht zu uns und hat manchmal interessante Wortbeiträge in einer Sprache, die leider nur mein Kleiner versteht. Er hat sich gewünscht den Welpen Dodo nennen zu dürfen.

Da wir in diesem Wurf genauso viele Welpen wie Familienmitglieder in unserem Haus haben, darf mein Mann sich den Namen für den vierten Welpen wünschen. Er konnte sich noch nicht entscheiden. Ich bin gespannt welchen Namen er vergeben wird. Bis dahin viel Spaß mit den Fotos der Zwerge!

Faith ist tot

Mira hat Faith heute gegen 14 Uhr „aussortiert“. Faith durfte nicht mehr zwischen den Welpen liegen und lag abseits. Ich habe sie genommen, weiter gefüttert und warm gehalten, damit sie nicht auskühlt. Sie hat daraufhin noch einmal richtig Energie geschöpft. Gegen 16 Uhr war sie richtiggehend vital. Ich dachte ich lasse sie noch kurz in der Wärme, bevor ich versuche sie anzulegen.

Zwanzig Minuten später war sie so schlaff, dass sie nicht einmal mehr Milch schluckte.

Ruhe in Frieden Faith.

28.11. – Faith

Ich habe die kleine Welpin Faith getauft (engl. Glaube). Wenn ich schon tagsüber alle 15-30 Min. zu ihr gehe und ihr Milch einflöße und nachts alle 30-60 Min, dann will ich sie auch beim Namen nennen können.

Leider baut Faith immer weiter ab. Montag mittag wog sie 180g. Gestern 160, heute nacht 150 und jetzt ist sie bei 140g.

Ich habe mit der Tierklinik telefoniert. Außer meiner Pflege kann nichts für Faith getan werden.

Was mich ärgert ist die Auskunft der Tierklinik, dass es mutig von der Tierärztin war ein Antibiotikum zu spritzen. Bei Neugeborenen funktionieren Leber und Nieren nicht / nicht so wie bei erwachsenen Hunden. Sie ging nicht weiter ins Detail, aber die Botschaft war klar.

Tatsache ist, dass Faith wenigstens nicht abgenommen hatte bis die Tierärztin kam. Sie hatte die Kraft gehabt am gesäuge zu trinken. 2 Stunden nach dem Besuch der Tierärztin ging ihr auch dafür die Kraft aus. Seitdem füttere ich nur noch per Hand zu.

Zwei mal war Faith schon kurz davor vor Schwäche zu sterben, aber ich habe dann alle 5 Min. ca. 2-3 Tropfen Milch gegeben, bis sie wieder Körperspannung hatte.

Nach Auskunft der Tierklinik und der Haustierärztin hat es wenig Sinn so über mehrere Tage weiter zu machen. Ganz abgesehen davon, dass ich das auch nicht schaffe. Ich brauche Schlaf. Mehr als eine knappe Stunde am Stück. Ich bin noch immer krank mit teilweise 38°C Fieber. Ich wünschte ich könnte Faith leichten Herzens loslassen. Es würde so vieles einfachr machen.

Ich weiß jetzt, dass ihr von außen keiner helfen kann. Ich weiß, dass es ein Fehler war die Tierärztin ein Antibiotikum spritzen lassen. Ob das zu ihrem Abbau seit montag mittag führt oder ob es ohnehin dazu gekommen wäre, ist natürlich unklar. Hätte ich geahnt, dass das mutig, sprich mit Risiko behaftet ist, hätte ich es nicht zugelassen… Ich bemühe mich so viel Wissen zu sammeln wie ich kann, um den Ärzten mit denen ich zu tun habe möglichst hinreichend viel Wissen entgegen halten zu können, um zu verstehen, was sie warum wie tun wollen und ggf. eine eigene Meinung dazu haben zu können. Aber es ist nicht immer möglich…

Entweder ich schaffe es durch Zufüttern ihre Lebensgeister zu wecken. Oder eben nicht. Außer mir kann es niemand leisten. Niemandem außer mir würde Mira gestatten ständig einen ihrer Welpen abzupflücken und damit herum zu hantieren für 2-5 Min. Gott sei Dank sind meine Kinder alt genug und verständnisvoll. Sie wünschen sich sehr, dass Faith es schafft.

Mein Großer ist in der Schule ausgelacht worden. Weil er traurig ist darüber, dass Faiths Schwester gestorben ist. Wie sehr würde ich mir da wünschen, dass Faith es schafft. Weil der Glaube obsiegt. Weil die Kraft des Glaubens alles trägt, wenn nichts mehr da ist. Weil in der Dunkelheit und Verzweiflung nur noch eines bleibt: Der Glaube. Und ich wünschte Faith könnte der Glaube sein, im Glauben leben. Mit dem Glauben ins Leben finden.

Aber eventuell bleibt nur der Glaube daran, dass sie in Frieden ruhen wird und ruhen soll, wenn ihre Zeit kommt. Und das vielleicht schon sehr bald.

Aber mal abgesehen von Faith: Die anderen vier Würmer, die dicken Dinger, die kleinen properen Quakies wachsen und gedeihen wie kleine Hefekuchen. Sie sind faire große Brüder. Sie drängen Faith nicht ab. Sie sondern sie nicht aus. Wenn ich Faith in ihre Mitte lege, dann wärmen sie sie. Faith geht es in ihrem Bruderhaufen umrahmt von ihrer Mutter gut. Sie fühlt sich dort offenkundig wohl und hat eine gute Körpertemperatur, wenn ich sie anfasse.

Ich weiß nicht wo die Reise hingehen wird. Jetzt muss ich erst einmal noch eine Stunde schlafen, bevor ich die Kinder abholen muss. Solange wünsche ich mir, dass Faith überleben und groß und stark werden wird…

Faiths Kopf ist auf den Fotos daran zu erkennen, dass er gelb verdreckt ist. Einer ihrer Brüder hat ihr auf den Kopf gekackt. Mira hat es nicht ordentlich weggemacht. Und ich mache es nur vorsichtig mit Wasser. Es ist nicht schön, aber ich werde ihre Gesundheit nicht weiter dadurch gefährden, dass ich sie nass mache und sie dann evtl. auskühlt in der Folge. Ich versuche es vorsichtig mit feuchten Tüchern abzuwischen, Stück für Stück bis es weg sein wird, sofern das für Faiths Überleben noch eine Rolle spielt…

26.11. – Geburt der Welpen

Sonntag kündigte sich die Geburt deutlich an in Miras Verhalten. Sie hat gebuddelt wie eine Irre. Spazierengehen wollte sie kaum noch. Am morgen haben wir noch eine Runde von ca. 15-20 Min. gemacht auf der sie wie eine Getriebene hin und her peste. Am Nachmittag wollte sie nur noch kurz Geschäfte erledigen und dann sofort zurück.

Am liebsten hätte sie die Welpen unter unserem Treppenabsatz bekommen. Sie hat mit aller Macht probiert sich in den Spalt reinzuquetschen. leider mussten wir das unterbinden. Von dort hätte ich die Welpen nie wieder vernünftig rausbekommen. Unter unserem Hauseingang ist einfach kein guter Ort für eine Hundegeburt, auch wenn Mira das verständlicherweise anders bewertet hat.

Im Laufe des Nachmittags hat sie alle Hütten, die wir im Garten stehen haben ausprobiert, angebuddelt und probe gelegen. Auch die eigentliche im Arbeitszimmer vorbereitete Wurfkiste hat sie ausprobiert aber nicht für genügend befunden. Ideal war die von den Kindern bereitgestellte Kuschelhöhle aus einem Holzspielzeughaus und einer darüber geworfenen Decke.

Darin hat dann auch schlussendlich die Geburt stattgefunden. Die ersten zwei Welpen sind zu meinem Klavierspiel geboren worden. Wir haben Weihnachtslieder gesungen und dabei hat Mira still und heimlich die Geburt angefangen. Wir haben sie in Ruhe machen lassen und uns die Welpen erst genauer angeschaut als die Geburt schon ca. eine Stunde lang in Gang war. Die Welpen waren offenkundig kräftig und lebensfähig geboren woden sodass es keinen Grund gab für mich einzugreifen.

Die ersten Welpen sind am frühen Abend um ca. 17h30 und 18 Uhr geboren worden. Die Abstände waren kurz, die Wehen ideal und Mira hatte wenig Mühe die beiden heraus zu pressen. Zügig hat sie die Zwerge freigeleckt und beide krochen sofort mit kräftigen Bewegungen zum Gesäuge. Auch der dritte welpe, der ca. eine halbe Stunde später kam. Es war wieder ein Junge.

Ich hatte schon befürchtet, dass es ein jungslastiger Wurf werden würde. Aber so sehr? Die Jungs waren hoch erfreut, dass es nun endlich so weit war und wollten unbedingt sehen wie der vierte Welpe geboren wird. Und ich habe ihnen zugesagt, dass sie vorsichtig in die Wurfbox reinschauen dürfen, wenn es soweit ist.

Mehrfach dachte ich es könnte soweit sein, aber Miras Wehentätigkeit nahm kontinuierlich ab. Nach 2,5 Stunden haben wir uns für die Gabe einer Calciumampulle entschieden und Mira gezwungen einen kleinen Spaziergang zu machen. Danach kamen wieder Wehen, aber sie ebbten kurz danach wieder ab. Also das gleiche nach ca. 3 Stunden noch einmal. Und dann kam auch endlich der vierte Welpe um 22h18.

Er war sogar erstaunlich fidel, obwohl ich ihn die letzten Zentimeter rausdrehen musste. Mira fehlte die Kraft ihn ganz rauszupressen. Anschließend ging ich auf Toilette. Und als ich wiederkam lag gleich schon der nächste Welpe da. Völlig blass, ihm fehlte jede Farbe. Er war noch warm, schien aber nicht zu atmen. Er war schon tot. Ich habe alles versucht, um ihn wiederzubeleben, aber es war zu spät. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass nach vier Stunden des Wartens, Betens und Bangens gleich 10 Minuten später der nächste Welpe rausgeflutscht kommt.

Jetzt blieb ich bei ihr und ging nicht mehr vom Lager weg. Das war auch gut so, denn dann kam gleich der nächste Welpe hinterher. Genauso schwach, kaum lebensfähig. Ich habe Mira helfen müssen sie freizulegen. Sie atmete kaum, hatte fast keine Körperspannung. Ich habe sie 20 Min. gerubbelt und ihr tröpfchenweise Milch mit der pipette gegeben. Dann entwickelte sie so etwas wie Körperspannung, aber ihre Atmung war immer noch ein wenig rasselnd.

Die erste Nacht hat die kleine Maus überlebt. Ich ahbe sie ca. alle 60-90 Min. mit 1-5 Tropfen Milch gefüttert und ein bißchen gewärmt. Leider ist unsere Infrootlampe unauffindbar, die seit Jahren fleißig für jeden Wurf wartet. Und jetzt wo wir sie mal brauchen ist sie unauffindbar. Es ist zum Verzweifeln. Aber es hilft nichts… Ich hoffe sie wird zu Kräften kommen. Es ist noch nicht klar, wie ihre Überlebensperspektive ist, da sie nur halb so groß ist wie ihre Brüder und es nicht klar ist, ob sie es schafft die nötige Kraft zu entwickeln am Gesäuge eigenständig genug zu trinken. ich tue auf jeden Fall mein bestes für die kleine Maus.

Geburt ist eine blutige und nasse Angelegenheit. Das Lager ist während der Geburt sichtlich mit Körperflüssigkeiten besudelt. Das ist normal und kann nicht anders sein. Als die Geburt durch war haben wir deshalb die Welpen in ein sauberes und trockenes Lager umgezogen. Sie sind nun in der ruhigen im Arbeitszimmer abseits gelegenen Wurfkiste in der sowohl Mira als auch ihre Welpen in Ruhe miteinander sein können. Der Kater und unsere andere Hündin haben dorthin logischwerweise keinen Zutritt.