Puh. Fast 20 Tage ohne Post. Es sind anspruchsvolle Zeiten. Die Todesnachricht eines erwachsenen Welpen aus einem anderen Wurf hat mich ziemlich aus der Bahn geworfen. Eine junge Hündin ist im Alter von knapp zwei Jahren an einer entzündlichen Erkrankung innerhalb weniger Tage verstorben. Das hat mich schwer getroffen. Sie ist die erste Hündin, die aus meiner Zucht oder Haushalt kommt, die verstorben ist.
Die vier kleinen Zwerge sind nun fast fünf Wochen alt. Sie sind umgezogen ins Wohnzimmer und schlafen nun in ihrer Höhle direkt zwischen Terassentür und Wohnzimmer. Sie haben direkten Zugang zum Garten. Allerdings tue ich mich schwer damit die Tür 24 Stunden am Tag offen zu lassen vor Silvester. Im Moment lasse ich sie nur bei Helligkeit offen. Die Stubenreinheit muss bis nach Silvester warten. Lieber ein paar Tage stubenunrein als am Ende ein traumatisierter Welpe.
Bisher haben alle Winterwürfe Silvester angstfrei bei uns erlebt. Dieses Privileg soll auch diesem Wurf zuteil werden.
Soleil war ein paar Tage weg. Das war hilfreich für den Umzug der Welpen. So konnten sie sich selber von ganz hinten im Arbeitszimmer bis ganz nach vorne zur Terassentür umziehen. Erst hatten sie ihren neuen Schlafplatz auf der Hälfte der Strecke im Wohnzimmer auf Miras „Patrouille-Liegeplatz“. Mira hatte als die Welpen angefangen haben langsam ihr Geburtsnest zu verlassen beschlossen, dass sie einen Patrouille-Liegeplatz braucht, um ihre Welpen gut im Blick zu haben und gleichzeitig weit genug von ihnen entfernt zu sein, um nicht 24/7 als Tankstelle dienen zu müssen. So konnte sie wunderbar im Flur zwischen Wohnhzimmer und Hinterzimmer liegen und den Durchgang bewachen.
Soleil wurde bis zu ihrem Weggang vor Weihnachten schlicht am Durchgang gehindert, die Kinder wurden misstrauisch beäugt und ich wurde mit einem entspannten und einem besorgten Auge wohlwollend toleriert von Mira.
Unsere Katze (die wie wir jetzt erst entdeckt haben kein Kater ist) findet die Welpen spannend. Am liebsten beobachtet sie die Stummelschwänzchen der Welpen, wenn sie wie Scheibenwischer hin und herwackeln von einer zur anderen Seite. Sie setzt immer wieder zum lauernden Sprung an, traut sich aber am Ende nicht die Welpen als Spielobjekte zu benutzen, da jedes Mal Mira zur Stelle ist, um ihr einen Drachenmama-Warnblick zuzuwerfen.
Soleil hingegen darf seit ihrer Rückkehr mit den Welpen spielen. Mira hat akzeptiert, dass sie loslassen muss. Vier Welpen im Alter von fast fünf Wochen haben im Zweifelsfall vier eigene Richtugnen, die sie einschlagen und sie kann nicht bei allen gleichzeitig sein. Für Mira vermutlich nicht entscheidend, für uns Menschen jedoch unglaublich süß anzusehen ist Soleils liebevolle Art mit den Welpen umzugehen. Sie ist vorsichtig, bemüht und interessiert – und dann, wie Soleil eben ist – packt sie plötzlich die Spiellust und sie macht eine starke Bewegung mit der Pfote oder eine schwungvolle Verbeugung zur Spiel-Einladung und schwupps liegt ein Welpe unter ihrer Riesenpfote oder auf dem Rücken, weil Soleils Spielbewegung für die winzige Masse des Welpen einfach zu viel ist und ihn von den Pfoten fegt.
Für uns sind diese Welpen wie eine Revelation. Die letzten Jahre haben wir Wurfstärken von 13 Welpen und mehr gehabt. Da sind vier Welpen eine enorme Veränderung. Es ist eben nicht so, dass gleich pipi- und Kacka-Inferno überall ist, wenn die Welpen wach sind. Sondern es ist süß und für alle angenehm, wenn die Welpen zwischen unseren Beinen wuseln und mal ein Pipi- oder Kackafleck hier stört nicht groß und ist schnell weggemacht.
So intensiv es damals war sich an die enorm hohe Wurfstärke anzupassen, so intensiv ist es in gewisser Hinsicht sich jetzt an die geringe Wurfstärke anzupassen. Wir rechnen alle mit kräftezehrenden Tagen und Nächten und sie kommen nicht. Das ist schön und sehr willkommen, da dieser Krankheitswinter im Wechsel immer wieder Gefangene nimmt und mir als Mutter somit im Wechsel die Rolle der Pflegerin, Heilerin, Küchenhilfe, Kinder-Entertainerin oder Einkäuferin zufällt.
Aber jetzt sind die Kinder (endlich 😉 ) für ein paar Tage zu Oma & Opa gefahren und ich kann Aufgestautes nachholen, Dinge abarbeiten und für die nächste Zeit einiges vorbereiten. Und den BLog wieder aufnehmen.
Nächste Woche kommen die ersten Familien zum Kennenlernen der Welpen. Es ist gut, dass bei diesem Wurf die Welpenbesuche später anfangen als bisher üblich. Mira hat lange gebraucht, um sich mit der Anwesenheit Dritter in Gegenwart ihrer Welpen anzufreunden. Jetzt ist sie damit entspannt.
Mit Welpen und Kindern im Haus hat uns kurz vor Weihnachten eine Katastrophe ereilt, die sowohl Paul als auch mich erschrocken hat: Unsere Waschmaschine ist in den Streik getreten. Erst nahm sie die Arbeit ordentlich auf, begann also jedes Waschprogramm wie gewünscht, bracht zum Ende hin jedoch die Arbeit ab und blinkte wild vor sich hin und tat nichts mehr. Und jedes Mal, wenn wir dachten „jetzt haben wir den Fehler gefundne. Jetzt muss sie laufen“ tat sie es dann doch nicht. Drei mal hat die Waschmschine uns so geärgert. Drei Mal waren wir Erwachsenen kurz vor der Verzweiflung. Das braucht man zu Weihnachten: Wäschestapel mit Pipi/Kacka-Handtüchern und Wischlappen, die sich stapeln, miefen und nicht gewaschen werden können ohne Aussicht auf baldige Erlösung. Puh… Aber dank meines hochbegabten Ingenieur-Ehemanns haben wir nun doch eine funktionierende Waschmaschine und dürfen dankbar den einfachen alltäglichen Wundern funktionierender Haushaltgeräte huldigen indem wir sie fleißíg füttern mit Opfergaben stinkender Textilien.